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Falle Festgeldkonto

Wer mit dem Gedanken spielt ein Festgeldkonto zu eröffnen, sollte auch hierbei einige Punkte beachten. In der Werbung wird vor allem der Zinssatz hervorgehoben. Dieser allerdings hat eigentlich wenig Bedeutung. Warum, erklären wir Ihnen in den folgenden Absätzen. Schon in einem früheren Artikel beschäftigten wir uns mit dem Tagesgeldkonto. Mit diesem abschließenden Bericht können Sie nun beide Kontenarten miteinander vergleichen und Ihre gezielte Wahl treffen. Das Festgeldkonto besitzt grundsätzlich keine Flexibilität. Sie legen einen vereinbarten Geldbetrag für eine gewisse Zeit fest an. Dafür erhalten Sie im Gegenzug einen höheren Zinssatz als beim Tagesgeld. Ob das wirklich jedoch der Fall ist, sollte immer im Einzelfalle genau geprüft werden. Denn Fakt ist auch: Das Festgeldkonto ist die beste Möglichkeit für Banken, um an billige liquide Mittel heranzukommen. Beim Tagesgeldkonto kann das für beide Seiten sinnvoll sein. Ob es jedoch auch beim Festgeldkonto für den Kunden tatsächlich Sinn macht, wollen wir nachfolgend hinterfragen.

Was kann mein Festgeldkonto

Im Grunde nicht viel. Sie legen einen bestimmten Betrag über eine gewisse Laufzeit fest an und erhalten dafür einen festen Zinssatz. In der Regel liegt dabei ein Vorteil beim Festgeldkonto gegenüber dem Tagesgeld. Bei letzterem Konto kann der Zinssatz erheblich von Zeit zu Zeit schwanken. Beim Festgeldkonto ist dieser in der Regel jedoch fest vereinbart.

Sicher ist es wie das Tagesgeldkonto. Einlagen in der EU sind bis zu 100.000 Euro (privates Vermögen) abgesichert. Sie können also bedenkenlos ein Festgeldkonto in Deutschland oder bei einer EU-Bank eröffnen. Der Einlagensicherungsfonds haftet in beiden Fällen.

Eröffnung Festgeldkonto

Auch die Eröffnung beim Festgeldkonto geht innert weniger Tage. Haben Sie einen Anbieter gefunden, können Sie direkt auf dessen Homepage das Antragsformular ausfüllen und drucken. In der Regel liegt beim Ausdruck ein Post-ID Formular anbei. Ist das geschehen, müssen Sie nur noch die Unterlagen bei einer beliebigen Postfiliale vorbei bringen. Mittels dem ID-Formular und Ihrem Personalausweis (alternativ: Reisepass mit Meldebestätigung) wird Ihre Identität geprüft. Der gesamte Vorgang zur Eröffnung ist kostenlos. Bereits nach wenigen Tagen erhalten Sie alle wichtigen Angaben zum Festgeldkonto. Eine Karte für die Kontobedienung gibt es jedoch wie beim Tagesgeld nicht. Alles erfolgt Online. Nur noch wenige Banken bieten für das Festgeldkonto eine Filialbindung an.

Die Einzahlung erfolgt auch hier in fast allen Fällen direkt über ein Referenzkonto, das dem Kontoinhaber zu zuordnen sein muss. Beim Referenzkonto muss es sich um ein Girokonto handeln.

Festgeldkonto – Bindungszeiten

Je nach Anbieter können Zeiten von 6 Monaten bis zu 5 Jahren vereinbart werden. Einige bieten sogar Laufzeiten von 3 Monaten an. In der Regel ist ein Festgeldkonto mit einer Laufzeit unter 12 Monaten nicht sinnvoll. Die Zinsen sind nicht der Rede wert. Ein Tagesgeldkonto macht in solchen Fällen mehr Sinn. Experten empfehlen eine Laufzeit von um die 3 Jahre. Dabei wird oft der höchste Zinssatz ausgezahlt. Über 3 Jahre fallen die Zinsen wieder deutlich nach unten. Der Höchstzinssatz für ein Festgeldkonto wird fast ausnahmslos für eine mittlere Laufzeit kalkuliert.

Wichtige Punkte zum Festgeldkonto

Neben der Mindesteinlage, die je nach Anbieter unterschiedlich hoch ausfallen kann, sind jedoch noch einige andere Sachen zu beachten. Der Höchstzinssatz wird nicht nur meistens für eine mittlere Laufzeit gewährt, sondern auch nur bis zu einem Maximalguthaben. Ist dieses überschritten, fällt der Zinssatz deutlich nach unten. Bei normalen Anbietern liegt das Maximum oft bei 20.000 – 50.000 Euro. Ein Blick ins Kleingedruckte kann helfen.

Ein anderer Knackpunkt sind die Kündigungsmöglichkeiten. Machen Sie sich bewusst, dass Sie das Festgeldkonto nicht vor Ablauf der Bindungsfrist kündigen können. Viele Banken verweigern dieses. Erfolgt die Kündigung dann doch, fallen alle Zinsen zumeist gnadenlos weg. Zusätzlich wird eine saftige Bearbeitungsgebühr berechnet. Unter dem Strich ein glattes Minusgeschäft.

Meine Kündigung

Doch es kann noch einen weiteren Haken bei der Kündigung geben. Ist das Festgeldkonto kurz vor der Fälligkeit, verlangen einige Anbieter eine Kündigungsmitteilung bis zu einer gewissen Frist. Wird dieses unterlassen oder erst verspätet eingereicht, beginnt der Sparvertrag von Neuem. Eine Auszahlung ist nicht möglich. Ein Blick ins Kleingedruckte kann hierbei helfen. Zum Glück zahlen viele Institute das Guthaben auf dem Festgeldkonto jedoch mit Fälligkeitszeitpunkt automatisch auf Ihr Referenzkonto aus.

Unser kurzes Fazit

Auch beim Festgeldkonto sollte nicht so sehr der Blick auf den Höchstzinssatz erfolgen. Denn dieser ist oft gar nicht greifbar. Durch die starre Handhabung beim Festgeldkonto und den fehlenden Kündigungsoptionen macht es als Anlage eigentlich wenig Sinn. Zu diesem Zinssatz bieten sich oft weit bessere Anlageformen, die genauso sicher sind wie das Festgeldkonto. Sie sollten also vorab sondieren und sich keinesfalls zu schnell entscheiden. Ein Blick sollte auch immer darauf festgemacht werden, on die pauschale steuerliche Freistellung noch nicht verbraucht ist. Denn nur so bleibt auch am Ende auf dem Festgeldkonto von den Zinsen etwas übrig.

Artikelbild by Andreas Hermsdorf , Münzen in der Hand by Dr. Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio,de