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Oma ohne Pflege im Osten

Das Thema Fachkräftemangel ist schon lange Jahre in den Medien und in unseren Köpfen. Die Politik hat es dennoch nicht geschafft, Lösungen zu finden. Besonders schlimm wirkt sich der Fachkräftemangel im Osten der Republik aus. Oma ohne Pflege könnte demnach tatsächlich in einigen Jahren zur Wirklichkeit werden. Gerade im Osten leiden viele ältere Menschen stärker an Alterserscheinungen und den typischen Krankheiten als im Westen. Der Pflegebedarf ist deutlich höher. Immer mehr Pflegeheime suchen händeringend neue Kräfte. Doch das ist nur die eine Seite. Wer als Pflegekraft arbeiten möchte, findet viele Angebote. Jobs sind immer vorhanden. Doch die Bezahlung reicht für ein normales Leben kaum aus.

Grund hierfür: Immer mehr Pflegeheime müssen sparen.

Der neuste Trend geht in diesem Bereich dahin, dass Fachkräfte aus dem Ausland angeworben werden. Zuletzt waren es Spanier, die gerne nach Deutschland kamen, um im Altersheim den Dienst anzutreten. So geschehen in Frankfurt am Main. Eine Stadt, die mittlerweile zu einem Versuchslabor wurde, um den Fachkräftemangel zu besiegen. Neben den Spaniern sind auch Chinesen und Menschen aus vielen anderen Ländern in den Pflegeheimen der Stadt vorzufinden. Die Pflegebedürftigen freut das, haben sie doch endlich einmal wieder interessante Menschen zum Austausch und anregenden Gesprächen vor sich.

Das Magazin Medien-Revier beurteilt die Lage sogar als besonders schlimm. Problematisch hierbei: Es gibt keine vernünftigen Ansätze für die Zukunft. Dabei steigt der Anteil der pflegenden Menschen in den nächsten Jahren gewaltig. Lösungsansätze dafür fehlen aber. Statt dessen wird weiter gekürzt und gespart. Mittlerweile orientieren sich einige sogar mit Blick ins Ausland. Dort ist Pflege oftmals günstiger. Nachteile: Die Krankenkasse spielt nicht immer mit und die Anreise für Angehörige wird zu einem Problem.

Fachkräftemangel – Fass ohne Boden

Jahrelang hat die Politik zugeschaut. Auch die Wirtschaftsverbände brachten nicht viel ein. Heute ist der Ärger und Aufschrei groß. So ist schon jetzt auch in Frankfurt am Main klar, dass die ausländischen Fachkräfte keinesfalls ausreichend sind. Es ist ein Fass ohne Boden. Zu vergessen bleibt hierbei auch nicht der Aufwand, der besonders in Pflegeheimen bei ausländischen Fachkräften außerordentlich hoch ist. Während in anderen Branchen (Finanzwesen, IT, etc.) Englisch die vorherrschende Sprache auch in Deutschland ist, müssen die fremden Kräfte zunächst Deutsch lernen. Zugleich müssen die Ausbildungen aus anderen Ländern anerkannt werden. Alleine der Aufwand für Sprachkurse ist groß. Nicht zu vergessen, wir reden hierbei von Fachkräften die im Altersheim arbeiten, aber dennoch eine nur geringe Bezahlung erhalten. Der Fachkräftemangel im Alters- und Pflegeheim ist damit ein hausgemachtes Problem. Deutsche Arbeitskräfte in diesem Bereich lassen sich zwar hier ausbilden, suchen aber danach häufig in den Nachbarländern ein Job. Der Grund liegt offen auf der Hand. In der Schweiz oder in Österreich gibt es für den gleichen Job deutlich mehr Geld.

Im Osten der Republik ist das Problem besonders prekär. Hier ist der Anteil der älteren Bevölkerung, die im Alten- oder Pflegeheim versorgt werden muss, im Moment noch prozentual deutlich höher als im Westen. Gleichzeitig ist der Bedarf an Pflegekräften im Osten ebenfalls zahlenmäßig größer. Zudem steht in den nächsten 10 Jahren eine Pensionierungswelle an, was den Fachkräftemangel in diesem Bereich noch einmal deutlich anfachen dürfte.

Bild: Dillan K/Flickr.