Kategorie-Archiv: Wirtschaft & Finanzen

Ab 2014: IBAN Pflicht

Mit dem SEPA (Single Euro Payment) wird auch die IBAN mit dem 01. Februar 2014 für uns in Deutschland zur Pflicht. Ändern wird sich aber kaum etwas. Zwar malten einige Medien bereits Horrorszenarien, diese gelten aber als maßlos übertrieben. Immerhin setzt sich die IBAN Nummer praktisch nur aus Bankleitzahl und Kontonummer zusammen. Nur die zweistellige Prüfziffer kommt hinzu. Die IBAN (International Bank Account Number) ist damit nach wie vor leicht zu merken.

Was bedeutet IBAN genau

Die IBAN ersetzt Ihre Kontonummer und Bankleitzahl. Verwendet wird die IBAN Nummer eigentlich schon seit Ewigkeiten. Seit 2008 konnte sie auch freiwillig für den innerdeutschen Überweisungsverkehr genutzt werden. Insgesamt dürfte sich das auch auf die Kostenstruktur der Banken auswirken. Der Aufwand ist geringer. Überweisungen, die heute schon mit IBAN aufgegeben werden, sind in der Regel noch am gleichen Werktag auf dem Empfängerkonto. Vorbei sind damit endgültig die alten Zeiten, in denen man noch 2 – 3 Tage auf sein Geld warten musste.

Bisher wird für die Ausführung aber immer auch der BIC benötigt. Dieser entfällt aber mit der SEPA Pflicht im Jahr 2014 für Überweisungen in Deutschland. Ab 2016 auch in Europa.

Der BIC besteht aus 8 bis zu 11 Zahlen (alphanumerisch):

XXXX XX XX XXX
[4-stelliger Bankcode][2-stelliger Ländercode][2-stelliger Code Ort][3-stellige Filialkennzeichnung]

Zusammensetzung IBAN

Die jeweilige IBAN Nummer wird bislang zusammen mit der normalen Kontonummer und Bankleitzahl vergeben. Im Grunde wird nur die Kontonummer fortlaufend hinter die Bankleitzahl gestellt. Das ganze wird dann noch mit einer 2-stelligen Prüfziffer kombiniert und fertig ist der IBAN-Code.

Beispiel
Bankleitzahl: 37050044
Kontonummer: 0532073222

Neu kommt hinzu: DEXX (XX= 2-stellige Prüfnummer; DE als Länderkennzeichen)

[Landeskennzeichen, 2Buchstaben][Prüfnr., 2-stellig][Bankleitzahl][Kontonummer]
IBAN: DEXX370500440532073222

Wie kann ich die IBAN berechnen

Für die Berechnung der gültigen IBAN mit Prüfziffer sollten Sie immer Ihre Bank kontaktieren. In der Regel ist die Nummer bereits neben der alten Kontonummer auf dem Kontoauszug notiert. Auch im Online-Banking-System können Sie die IBAN einsehen.

Im Internet gibt es diverse IBAN Rechner und Code-Vorlagen. Hier sollte jedoch Vorsicht angebracht sein. Bei einem Excel Code kam es immer wieder zu Fehlern bei der Prüfziffer. Auch einige andere IBAN Rechner zeigten Schwächen.

Folgende IBAN Rechner gelten jedoch als sicher und können einfach genutzt werden:

  • Sparkasse: Schnelle und einfache Umrechnung. Nur Angabe von Kontonummer und Bankleitzahl notwendig.
  • Bausparkasse: Gleich wie unter Punkt 1, aber zusätzlich wird der BIC angegeben.

 

Bild: Thorben Wengert/pixelio.de

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Falle Festgeldkonto

Wer mit dem Gedanken spielt ein Festgeldkonto zu eröffnen, sollte auch hierbei einige Punkte beachten. In der Werbung wird vor allem der Zinssatz hervorgehoben. Dieser allerdings hat eigentlich wenig Bedeutung. Warum, erklären wir Ihnen in den folgenden Absätzen. Schon in einem früheren Artikel beschäftigten wir uns mit dem Tagesgeldkonto. Mit diesem abschließenden Bericht können Sie nun beide Kontenarten miteinander vergleichen und Ihre gezielte Wahl treffen. Das Festgeldkonto besitzt grundsätzlich keine Flexibilität. Sie legen einen vereinbarten Geldbetrag für eine gewisse Zeit fest an. Dafür erhalten Sie im Gegenzug einen höheren Zinssatz als beim Tagesgeld. Ob das wirklich jedoch der Fall ist, sollte immer im Einzelfalle genau geprüft werden. Denn Fakt ist auch: Das Festgeldkonto ist die beste Möglichkeit für Banken, um an billige liquide Mittel heranzukommen. Beim Tagesgeldkonto kann das für beide Seiten sinnvoll sein. Ob es jedoch auch beim Festgeldkonto für den Kunden tatsächlich Sinn macht, wollen wir nachfolgend hinterfragen.

Was kann mein Festgeldkonto

Im Grunde nicht viel. Sie legen einen bestimmten Betrag über eine gewisse Laufzeit fest an und erhalten dafür einen festen Zinssatz. In der Regel liegt dabei ein Vorteil beim Festgeldkonto gegenüber dem Tagesgeld. Bei letzterem Konto kann der Zinssatz erheblich von Zeit zu Zeit schwanken. Beim Festgeldkonto ist dieser in der Regel jedoch fest vereinbart.

Sicher ist es wie das Tagesgeldkonto. Einlagen in der EU sind bis zu 100.000 Euro (privates Vermögen) abgesichert. Sie können also bedenkenlos ein Festgeldkonto in Deutschland oder bei einer EU-Bank eröffnen. Der Einlagensicherungsfonds haftet in beiden Fällen.

Eröffnung Festgeldkonto

Auch die Eröffnung beim Festgeldkonto geht innert weniger Tage. Haben Sie einen Anbieter gefunden, können Sie direkt auf dessen Homepage das Antragsformular ausfüllen und drucken. In der Regel liegt beim Ausdruck ein Post-ID Formular anbei. Ist das geschehen, müssen Sie nur noch die Unterlagen bei einer beliebigen Postfiliale vorbei bringen. Mittels dem ID-Formular und Ihrem Personalausweis (alternativ: Reisepass mit Meldebestätigung) wird Ihre Identität geprüft. Der gesamte Vorgang zur Eröffnung ist kostenlos. Bereits nach wenigen Tagen erhalten Sie alle wichtigen Angaben zum Festgeldkonto. Eine Karte für die Kontobedienung gibt es jedoch wie beim Tagesgeld nicht. Alles erfolgt Online. Nur noch wenige Banken bieten für das Festgeldkonto eine Filialbindung an.

Die Einzahlung erfolgt auch hier in fast allen Fällen direkt über ein Referenzkonto, das dem Kontoinhaber zu zuordnen sein muss. Beim Referenzkonto muss es sich um ein Girokonto handeln.

Festgeldkonto – Bindungszeiten

Je nach Anbieter können Zeiten von 6 Monaten bis zu 5 Jahren vereinbart werden. Einige bieten sogar Laufzeiten von 3 Monaten an. In der Regel ist ein Festgeldkonto mit einer Laufzeit unter 12 Monaten nicht sinnvoll. Die Zinsen sind nicht der Rede wert. Ein Tagesgeldkonto macht in solchen Fällen mehr Sinn. Experten empfehlen eine Laufzeit von um die 3 Jahre. Dabei wird oft der höchste Zinssatz ausgezahlt. Über 3 Jahre fallen die Zinsen wieder deutlich nach unten. Der Höchstzinssatz für ein Festgeldkonto wird fast ausnahmslos für eine mittlere Laufzeit kalkuliert.

Wichtige Punkte zum Festgeldkonto

Neben der Mindesteinlage, die je nach Anbieter unterschiedlich hoch ausfallen kann, sind jedoch noch einige andere Sachen zu beachten. Der Höchstzinssatz wird nicht nur meistens für eine mittlere Laufzeit gewährt, sondern auch nur bis zu einem Maximalguthaben. Ist dieses überschritten, fällt der Zinssatz deutlich nach unten. Bei normalen Anbietern liegt das Maximum oft bei 20.000 – 50.000 Euro. Ein Blick ins Kleingedruckte kann helfen.

Ein anderer Knackpunkt sind die Kündigungsmöglichkeiten. Machen Sie sich bewusst, dass Sie das Festgeldkonto nicht vor Ablauf der Bindungsfrist kündigen können. Viele Banken verweigern dieses. Erfolgt die Kündigung dann doch, fallen alle Zinsen zumeist gnadenlos weg. Zusätzlich wird eine saftige Bearbeitungsgebühr berechnet. Unter dem Strich ein glattes Minusgeschäft.

Meine Kündigung

Doch es kann noch einen weiteren Haken bei der Kündigung geben. Ist das Festgeldkonto kurz vor der Fälligkeit, verlangen einige Anbieter eine Kündigungsmitteilung bis zu einer gewissen Frist. Wird dieses unterlassen oder erst verspätet eingereicht, beginnt der Sparvertrag von Neuem. Eine Auszahlung ist nicht möglich. Ein Blick ins Kleingedruckte kann hierbei helfen. Zum Glück zahlen viele Institute das Guthaben auf dem Festgeldkonto jedoch mit Fälligkeitszeitpunkt automatisch auf Ihr Referenzkonto aus.

Unser kurzes Fazit

Auch beim Festgeldkonto sollte nicht so sehr der Blick auf den Höchstzinssatz erfolgen. Denn dieser ist oft gar nicht greifbar. Durch die starre Handhabung beim Festgeldkonto und den fehlenden Kündigungsoptionen macht es als Anlage eigentlich wenig Sinn. Zu diesem Zinssatz bieten sich oft weit bessere Anlageformen, die genauso sicher sind wie das Festgeldkonto. Sie sollten also vorab sondieren und sich keinesfalls zu schnell entscheiden. Ein Blick sollte auch immer darauf festgemacht werden, on die pauschale steuerliche Freistellung noch nicht verbraucht ist. Denn nur so bleibt auch am Ende auf dem Festgeldkonto von den Zinsen etwas übrig.

Artikelbild by Andreas Hermsdorf , Münzen in der Hand by Dr. Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio,de

Fallen beim Tagesgeldkonto

Das Tagesgeldkonto gehört heute in ganz Europa zu der beliebtesten Anlageform. Es ist in den meisten Fällen kostenfrei und lässt sich schnell eröffnen. Zudem können die Sparer jederzeit an das eingezahlte Geld gelangen. In der Presse begegnen uns jeden Tag attraktive Zinsen, die uns zum Eröffnen verführen. Doch diese können uns auch leicht in die Irre führen. Wir haben Ihnen nachfolgend daher einige Punkte zusammengestellt, die Sie beim Tagesgeldkonto beachten sollten.

Tagesgeldkonto – was ist das genau

Das Tagesgeldkonto lässt sich als ein Konto bezeichnen, das als eine verfügbare Anlagemöglichkeit mit ständigem Zugriff darstellt. Dafür gibt es dann jeweils (attraktive) Zinsen. Doch die ständige Verfügbarkeit hat natürlich ihren Preis. So sind die Zinsen für Bestandskunden bei einem Tagesgeldkonto nicht sonderlich hoch. Aber vielfach besser, als die Zinszahlungen auf dem normalen Sparkonto. Eigentlich ist das Tagesgeldkonto faktisch ein Sparbuch. Nur dass die Zinsen teilweise höher liegen. Sie können Ein- und Auszahlungen jederzeit vornehmen. In der Regel gibt es keine Fristbegrenzungen. Das eingezahlte Geld, was verzinst werden soll, ist praktisch auf Wunsch tagtäglich verfügbar. Zudem ist das Tagesgeldkonto fast immer kostenlos.

Nun stellt sich natürlich die Frage, warum Banken und andere Kreditinstitute dieses Konto dennoch so hoch anpreisen, obwohl der Gewinn für die Anbieter auf den ersten Blick kaum nennenswert ist. Doch das lässt sich schnell erklären. Für die Banken ist das Tagesgeldkonto die beste Möglichkeit, um billig an frisches Geld zu gelangen. So können durchaus beide Seiten profitieren. Sinn macht das Konto aber auch nur dann, wenn wirklich etwas zurückgelegt werden kann.

Wie kann ich ein Tagesgeldkonto eröffnen

Die Eröffnung ist vielfach einfacher als eine Bestellung im Versandhaus. Das hat ebenfalls seinen Sinn. Der Kunde soll mit hohen Zinsen in der Werbung zu einem schnell und unkomplizierten Abschluss verlockt werden. Schon mit einem Klick erscheint das Eröffnungsformular und die Zinsen scheinen zum Greifen nah.

Ist das Formular ausgefüllt, kann es zusammen mit einem Post-ID ausgedruckt werden. Dass ganze nur noch zur Post geben (dort werden die persönlichen Daten geprüft) und schon einige Tage später ist das Tagesgeldkonto eröffnet. Der gesamte Weg bis dahin, ist, wie die Kontoführung selbst kostenfrei (Ausnahmen können jedoch bestehen). Bei dem Tagesgeldkonto handelt es sich aber um ein reines Online-Konto. Eine Karte gibt es bei den meisten Anbietern dafür nicht.

Die Leistungen

Die Leistung beim Tagesgeldkonto ist gering. Es soll eigentlich nur ein Konto zum Sparen mit tagtäglicher Verfügbarkeit sein. Daher ist es meistens direkt an ein bestehendes Girokonto (als Referenzkonto) gekoppelt. Nur von diesem können Einzahlungen und Auszahlungen erfolgen. Doch es bestehen in Europa auch Ausnahmen. So lassen sich auch in Deutschland Anbieter finden, die ein Tagesgeldkonto generell für Fremdeinzahlungen als auch Auszahlungen auf Drittkonten anbieten.

Sicherheit und Anbieter

Da sich das Tagesgeldkonto eigentlich kaum vom Sparkonto unterscheidet, ist es insgesamt sicher. Das gilt sowohl bei Eröffnung in Deutschland als auch in der EU. Alle diese Konten unterliegen dem Einlagensicherungsfonds. Jedoch nur, wenn der Anbieter auch einen Sitz (Filiale) in der EU unterhält oder dort registriert ist. Zumeist wird das Tagesgeldkonto von Banken und Kreditinstituten angeboten. Aber auch andere Finanzgesellschaften lassen sich dabei finden.

Tagesgeld – Worauf achten

Der erste Blick fällt zwangsläufig auf die Zinsen. Doch hier gilt Vorsicht. Diese verwirren recht schnell und lenken vom Wesentlichen ab. Nicht umsonst lässt sich ein Tagesgeldkonto einfach und schnell eröffnen. Der Kunde soll nach Möglichkeit keinen Blick auf die Konditionen und das Kleingedruckte werfen. Bei der Eröffnung ist auf Folgendes zu achten.

Zinsintervalle
Wann werden die Zinsen ausgezahlt? – Nur einmal im Jahr, bedeutet einen hohen Gewinn für die Banken. Nur wenn der Anbieter eine mehrmalige Auszahlung im Jahr anbietet, können Sie auch tatsächlich von dem Zinseszinseffekt profitieren. Denn damit werden die ausgezahlten Zinsen erneut verzinst.

Zinshöhe und Nebenbedingungen
Die Zinsen sind wirklich attraktiv. Doch wie es nun einmal in der Werbung ist, es gibt auch das Kleingedruckte. So sind die in der Werbung genannten Zinsen beim Tagesgeldkonto oft nur für Neukunden garantiert. Bestandskunden müssen ständige Schwankungen hinnehmen. Zugleich gilt der Zinssatz für Neukunden nur auf eine bestimmte Zeit. Für beide Kundenarten ist aber Weiteres entscheidend. Denn die genannte Zinshöhe wird meistens auf dem Tagesgeldkonto nur dann ausgezahlt, wenn ein Mindestbetrag vorhanden ist und ein Maximalbetrag nicht überschritten wird. Hat der Kunde zum Beispiel weniger auf dem Konto, als fixiert, fallen die Zinsen bei einigen Anbietern auch dementsprechend geringer aus. Dasselbe gilt natürlich, wenn der Sparbetrag einfach zu hoch ist. Oft bereits ab 20.000 Euro. Auch dann werden die Zinsen nach und nach abgesenkt. Manche Anbieter senken die Zinsen bei über 50.000 Euro gerne auf unter 0,5 Prozent.

Für wen eignet es sich eigentlich
Da die Kontoführung und Eröffnung kostenlos ist, eignet sich das Konto zunächst praktisch für jeden. Sinn macht es jedoch nur, wenn auch tatsächlich Einzahlungen erfolgen und diese auch längere Zeit liegen bleiben. Ansonsten ist der Zinseffekt gleich null. Für Familien kann also ein Tagesgeldkonto durchaus Sinn machen. Monatsüberschüsse können so einfach auf das Konto eingezahlt werden. Bei Bedarf ist der sofortige Zugriff möglich.

Fazit

Jeder sollte ein Tagesgeldkonto haben. Auf die Zinsen zu achten macht jedoch als Bestandskunde nur wenig Sinn, da diese ständig schwanken. Nur Neukunden kommen in den Genuss einer garantierten Zeit. Aber auch da sind hohe Zinsen nicht unbedingt sonderlich ausschlaggebend. Denn im Kleingedruckten findet sich in vielen Fällen immer etwas. Praktisch unterscheiden sich unter dem Strich die Anbieter kaum, wenn es um das Tagesgeldkonto geht.

Unser Tipp

Ein Tagesgeldkonto macht auch nur dann Sinn, wenn Sie noch über einen steuerlichen Freibetrag verfügen, den Sie für dieses Konto nutzen können. Andernfalls schlägt das Finanzamt zu. Bitte schließen Sie nie ein Konto in wenigen Minuten ab. Blicken Sie immer in aller Ruhe auf die Konditionen und das Kleingedruckte. Nur dann wird das Tagesgeldkonto auch wirklich zum Erfolg.
Bild: Artikelfoto by Lupo / pixelio.de; Münzen in der Hand by Dr. Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de